Kinderwunsch und Schwangerschaft

Kinderwunsch

„Den perfekten Zeitpunkt gibt es nicht“ ist ein oft gehörter Satz wenn es um das Thema Familienplanung geht. Dennoch wird die Entscheidung ein Kind zu bekommen heute von vielen Paaren bewusst gefällt und eine Schwangerschaft geplant. Ihre Gesundheit spielt dabei eine sehr wichtige Rolle, denn der Körper der Mutter wird für neun Monate das Baby schützen und prägen. Lebensgewohnheiten, Ernährung und die seelische und körperliche Gesundheit der Mutter wirken sich auf die Entwicklung des Babys aus. Fetal imprinting ist aktuell ein großes Thema in der Forschung und wir sind noch weit davon entfernt, alle Zusammenhänge zwischen mütterlichem und kindlichem Organismus zu verstehen. Auch die Gesundheit des Vaters spielt eine dabei eine Rolle. Wir besprechen mit Ihnen, was Sie im Vorwege beachten und ggf. optimieren können, um Ihrem Kind von Anfang an einen möglichst guten Start zu ermöglichen.

Sollte sich unerwartet keine Schwangerschaft einstellen, untersuchen und beraten wir Sie auch hierzu ausführlich. Bei Bedarf kooperieren wir mit spezialisierten Kinderwunschzentren.

Betreuung in der Schwangerschaft

Der erste Termin in der Frauenarztpraxis zur Feststellung einer Schwangerschaft ist natürlich besonders aufregend! Es ergeben sich dann rasch sehr viele Fragen und auch von unserer Seite ist gerade zum Beginn einer Schwangerschaft einiges zu besprechen.

Der optimale Zeitraum zur Erstfeststellung einer Schwangerschaft ist die 7. bis 9. Schwangerschaftswoche, sofern keine Beschwerden bestehen bzw. keine sofortigen Veränderungen der Arbeitsbedingungen der Schwangeren nötig sind.

In der Regel finden dann zunächst alle 4 Wochen Vorsorgeuntersuchungen statt. Ab der 30. Schwangerschaftswoche sehen wir uns alle 14 Tage bis zum Entbindungstermin. Ab diesem Zeitpunkt überwachen wir Sie alle zwei Tage bis zur Geburt.

Natürlich betreuen wir auch Risikoschwangerschaften. Die Betreuungsintervalle verkürzen sich dann entsprechend den Bedürfnissen der Schwangeren

Die gesetzliche Schwangerschaftsvorsorge beinhaltet

  • drei Ultraschalluntersuchungen (9.-12. SSW; 19.-22. SSW und 29.-32. SSW)
  • regelmäßige Kontrolle der Gewichtszunahme, des Blutdrucks und des Urins
  • Bestimmung der Blutgruppe
  • Blutuntersuchungen u.a. auf Röteln, Lues (Syphilis), Hepatitis und wenn gewünscht auch HIV.
  • Kontrolle der Eisenwerte und ggf. der Schilddrüse
  • ein Chlamydienscreenig im Urin
  • ein Zuckerbelastungstest zwischen der 23. Und 27. Schwangerschaftswoche
  • Grippeschutzimpfung
  • Auffrischung für Keuchhusten (Pertussis) nach der 32. SSW
  • ggf zusätzliche Labor- oder Ultraschalluntersuchungen bei Vorliegen individueller Risikofaktoren

Schwangerschaftsvorsorge Plus

Zusätzlich hierzu können wir Ihnen weitere Leistungen als Selbstzahlerleistungen anbieten. Welche Untersuchungen für Sie persönlich sinnvoll sind, erläutern wir Ihnen im Gespräch.

Hierzu können gehören:

  • zusätzliche Ultraschalluntersuchungen
  • ausführliche Beratung zur Pränataldiagnostik:
  • Nackenfaltenmessung
  • nicht invasive Tests (NIPT) zB. Praena-Test®, Harmony®
  • Präeeklampsiescreening
  • Pränatale Infektionsdiagnostik:
  • Cytomegalie (CMV-Virus)
  • Ringelröteln (Parvovirus B19)
  • Toxoplasmose
  • Windpocken (Varizellen)
  • Streptokokken

Wochenbett und Rückbildung

Das Wochenbett, auch Kindbett genannt, bezeichnet die ersten acht Wochen nach der Entbindung. Diese Zeit benötigt der mütterliche Organismus zur Regeneration. Die Wochen nach der Geburt eines Kindes sind eine wichtige Zeit für die junge Familie. Dabei geht es nicht nur um rein körperliche Veränderungen, sondern auch darum, das Geburtsgeschehen seelisch zu verarbeiten, sich in der neuen Rolle zu finden und neuen Herausforderungen zu begegnen.

Manchmal kann es im Wochenbett zu Komplikationen kommen. Wir sind jederzeit für Sie da, wenn Wundheilung oder Rückbildung gestört sind. Erhöhte Temperatur und Fieber sowie Kopfschmerzen und unerklärliche Schwäche sollten in jedem Fall ärztlich abgeklärt werden, da eine Brustentzündung (Mastitis) oder eine Infektion der Gebärmutter vorliegen kann.

Auch psychische Probleme, wie Baby-Blues und Wochenbettdepression können auftreten und dürfen bei uns offen angesprochen werden.

6-8 Wochen nach der Geburt Ihres Kindes erfolgt die reguläre gynäkologische Abschlussuntersuchung. Die Lage und Größe der Gebärmutter wird kontrolliert. Wir schauen nach dem Heilungsverlauf von Geburtsverletzungen und kontrollieren Blutdruck und Gewicht. Neben der Untersuchung der Brüste ist nun auch wieder die Zeit für die übliche Krebsfrüherkennungsuntersuchung gekommen. Hierbei beraten wir Sie auch zu Fragen der weiteren Verhütung und bei Stillproblemen.